Der Umgang mit „Flüchtlingen“ ist derzeit das zentrale Thema in allen Medien. „Grenzen zu oder lieber Grenzen auflassen“, „Zuwanderung stoppen“, „Schleuser bekämpfen“, „sich vor Ort in den Flüchtlingsländern engagieren“, „die Unterscheidung zwischen wirtschaftlichen Flüchtlingen und Kriegsflüchtlingen“, „Unruhen und Übergriffe in Flüchtlingsunterkünften“, usw. usw. …. viele Punkte, über die sich lang und breit diskutieren lässt. Niemand in Deutschland weiß derzeit den „goldenen Weg“, der alle in Zukunft friedlich miteinander leben lässt.
Als unpolitischer, nicht religiöser sondern rein sportlich orientierter gemeinnütziger Verein haben wir die dramatische aktuelle Situation natürlich nicht zu verantworten. Und auch die öffentliche Diskussion über das Thema ist nicht die Aufgabe der FSV Harburg-Rönneburg. Unsere Aufgabe ist es aber, den Flüchtlingen im Rahmen unserer Möglichkeiten bestmöglichst zu helfen … ohne wenn und aber. Ein deutscher Bürger, der auf zu engem Raum mit zu vielen anderen Menschen ohne sinnvolle Beschäftigung leben müsste, würde irgendwann nicht mehr ruhig bleiben können. Und wenn dann noch so verschärfende Faktoren wie unterschiedliche Sprachen, verschiedene Religionen, ein anderes Frauenbild, traumatisierte Kinder und und und hinzukommen … das kann einfach nicht gut gehen. Deshalb ist jegliche Art von Beschäftigungsangeboten für die Flüchtlinge gerade jetzt besonders hilfreich. Und sportliche Angebote haben dabei aufgrund der hohen integrativen Wirksamkeit sogar noch eine besonders wichtige Funktion.
Die Flüchtlinge … besser gesagt die Menschen sind hier und sie brauchen uns !
Vor 2 Wochen haben wir deshalb unser erstes FSVR-Flüchtlingsprojekt erfolgreich gestartet. In der Unterkunft Nöldekestraße leben ausschließlich unbegleitete männliche Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren. Als von zwei Sozialarbeitern aus der Einrichtung die Anfrage kam, ob sie den Sportplatz für ihre Jugendlichen nutzen können, war für uns gleich klar, dass wir hier konkret sofort mit eigenen materiellen und personellen Mitteln unterstützen müssen. Durch das schnelle unbürokratische „okay“ von Andreas Reinhardt aus dem Bezirksamt Harburg und unserem Platzwart Thomas Gaedtke ging dann alles sehr schnell. Seit dem 22. September kommen jetzt jeden Dienstag und Donnerstag ungefähr 30 Jugendliche zum Fußball spielen auf den Sportplatz Außenmühle. Unser Vereinsmitglied Deniz Akyol hat die Übungsleiter-Tätigkeit übernommen und unsere Integrationsbeauftrage Maria Louro-Uder steht für Fragen und weitere Koordinationsaufgaben zur Verfügung. Wir hoffen, dass sich das Projekt weiter positiv entwickelt und wir planen parallel bereits die nächsten Schritte. Dazu gehören u.a. die Integration von engagierten talentierten Fußballern in unsere bestehenden Mannschaften, der Aufbau von ein oder zwei zusätzlichen Mannschaften und sofern die Asylanträge positiv entschieden werden natürlich auch die Hilfe bei der Suche nach geeignetem Wohnraum und Ausbildungsplätzen.